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In den Akten wird für die gesamten Kaiserzimmer nur ein Kronleuchter angegeben. Der ursprünglich zugehörige Leuchter lässt sich heute jedoch nicht mehr identifizieren. Dafür konnte ein sehr würdiger Ersatz angekauft werden. Als Produkt der Chursächsischen Spiegelfabrik steht der neunflammige Kronleuchter als Beispiel für die äußerst fantasievolle Gestaltung von Kronleuchtern um 1800. Sowohl gestalterisch als auch technisch ist das Stück von herausragender Qualität: Seine unkonventionelle Korb- oder Eiform ist auch für die Zeit des Frühklassizismus eine große Besonderheit. Das Zusammenspiel des aus vergoldeter Bronze gearbeiteten Gestells mit dem variantenreich ausgeformten, böhmischen Glasbehang zeugt vom hohen Niveau des sächsischen Kunsthandwerks der Zeit. Insbesondere die Chursächsische Spiegelfabrik war um 1800 eine der führenden mitteleuropäischen Manufakturen für messingmontierte Glaswaren und Leuchter. Sie sehen hier ein Meisterwerk des sächsischen Klassizismus.