Bei dem „Sprechenden Objekt“ im ehemaligen Schlafzimmer handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein Tagesbett. Solche hybriden Formen dienten tagsüber als bequeme Sitzbank und konnten nachts in eine Schlafstätte umgewandelt werden. Meist wurde ein solches Möbel von einem Baldachin gekrönt. Das Ausstellungsstück zeigt ein schönes Zusammenspiel von filigraner Form und dem Einsatz zarter Elfenbeinfarbe. Eine Galerie mit schlanken Balustern aus Lotusknospen bildet umlaufend den oberen Abschluss des Bettes. Im Zentrum davon sehen Sie ein Relief mit vier um ein Gefäß tanzenden Putti.
Die vorderen Stelen sind als ägyptische Hermen ausgebildet. Hermen sind Skulpturen, die aus einem Pfeilerschaft und einem aufgesetzten Torso oder Kopf bestehen. Wie es der Name bereits verrät, waren sie ursprünglich dem griechischen Gott Hermes geweiht. Im Klassizismus werden sie aufgrund ihrer schlichten Form sehr häufig als Dekor für Möbel verwendet. Meist in Form von Metallapplikationen – sogenannten Beschlägen. Man könnte auch hier meinen, dass es sich bei den Köpfen um Metallarbeiten handelt, jedoch sind sie aus Holz geschnitzt und anschließend farbig gefasst.