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Bestimmend für die Ausstattung des ehemaligen Schlafzimmers sind die sehr fein ausgeführten Wandvertäfelungen, die von den Türen über die gesamte Fensterseite reichen. Sie haben sich glücklicherweise weitestgehend original erhalten. Filigrane weiße und pointiert goldene Schnitzereien entfalten vor blauem Hintergrund ein antikisierendes Dekor. Die über den Türen und über den Spiegeln angebrachten Gemälde zeigen mythologisch inspirierte Sujets. Ihre Szenerien zeigen deutlich die Rezeption antiker Vorbilder, die durch Ausgrabungen in Pompeji bekannt geworden waren. Ebenfalls original ist der prächtige Ofen, der von den Diener*innen von einem schmalen, dahinter gelegenen Flur aus beheizt wurde.

Im Zuge der Restaurierung konnte nun wieder eine an die Erstausstattung anknüpfende Bespannung aus Seiden-Atlas aufgebracht werden. Charakteristisch für dieses Gewebe – heute ist eher die Bezeichnung Satin gebräuchlich – ist seine besondere Bindung, bei der deutlich mehr Schussfäden an der Oberfläche liegen, was für einen herrlichen Glanz und ein unvergleichliches Lichtspiel sorgen In diesem Raum bildete das strohfarbene Atlasgewebe einen spannungsvollen Komplementärkontrast zu der blauen Wandvertäfelung.

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