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Die kleine Teekanne war Teil des Service namens „Campanischen Déjeuner“, produziert in der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin. Ein Déjeuner ist ein kleines Service, das zum Frühstück genutzt wurde. Die Bezeichnung Campanisch deutet auf die Inspirationsquelle hin – die südwest-italienische Region Kampanien. In der Antike lagen hier wichtige Siedlungen, etwa die Städte Pompeij und Herculaneum, deren Ausgrabungen im 18. Jahrhundert eine enorm große Wirkung hatte. So scheint beispielsweise die sehr flache Form der Kanne sowie der stark überhöhte Henkel durch Vorbilder antiker Handlampen inspiriert.

Der Bauch der Kanne wird von einem umlaufenden Band in Form eines stilisierten Nadelbaumzweiges geziert. Der Stil wirkt erstaunlich modern. Weitere Elemente sind mit einem Motivband – dem sogenannten laufenden Hund – aus Goldmalerei verziert.

Das Campanische Déjeuner wurde Ende des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert mehrfach, in überarbeiteten Formen wiederaufgelegt. Es zeigt, dass klassizistische Formen immer wieder als Gestaltungsmerkmal aufgegriffen wurden. Ein Thema, das im nächsten Raum näher behandelt wird.

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