Solch monumentale Vasensätze mit üppiger Bemalung in Unterglasurblau, Eisenrot und Gold – dem typischen Farbklang des japanischen Imari-Porzellans – nahmen in der augusteischen Sammlung einen prominenten Platz ein. Sie zierten die Eingangshalle des Japanischen Palais. Die sehr aufwändig hergestellten Stücke wurden in den japanischen Porzellanwerkstätten eigens für den Export nach Europa gefertigt. Mit ihren überbordenden Dekoren entsprachen sie ganz dem Zeitgeschmack der Höfe im Barock.
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Die Herstellung solcher reich bemalten, vielfarbigen Stücke erforderte mehrere Arbeitsschritte: Zunächst wurde die Vase auf der Töpferscheibe geformt und anschließend in der Sonne getrocknet. Dann trug der Porzellanmaler zuerst die kobaltblauen Partien auf. Die Vase wurde mit einer durchsichtigen Glasur überzogen und bei rund 1.300 Grad Celsius gebrannt. Man spricht hierbei vom Unterglasurblau. Anschließend wurden die Malereien in roter, schwarzer und grüner Farbe auf die Glasur aufgetragen und in einem zweiten Durchgang gebrannt – nun bei einer niedrigeren Temperatur um die 800 Grad. Nicht viele Metalloxide hielten wie das Kobalt die hohen Temperaturen des Glasurbrandes aus, weshalb die meisten Farben auf die Glasur gemalt wurden. Schließlich kamen die Vergoldungen hinzu und die Vase wurde bei noch niedrigerer Temperatur ein drittes Mal gebrannt. Bis heute sind die Zusammensetzung und die Herstellung der Farben jeder Manufaktur ein streng gehütetes Geheimnis.
- Material & Technik
- Porzellan, Bemalung: Unterglasurkobaltblau, Aufglasurfarben und Gold
- Museum
- Porzellansammlung
- Datierung
- Japan, Provinz Hizen, Arita, Edo-Zeit (1603 - 1868), 1700 - 1720
- Inventarnummer
- PO 3404