Auf diesen Gefäßen schwimmen verschiedene Fische und Krebstiere zwischen Wassergras herum. Die Unterglasurbemalung in Kobaltblau und Kupferrot ist nuancenreich und lebhaft. In solchen Bassins wurden in China Zierfische gehalten.
Fische spielen in der fernöstlichen Kultur eine große Rolle. Sie gelten dort als Symbol für Glück und Überfluss.
Zur Zeit ihrer Entstehung um 1700, in der Ära des Kaisers Kangxi, hatte die Porzellanherstellung in China eine bereits jahrhundertealte Tradition. Insbesondere niederländische Händler brachten chinesisches Porzellan per Schiff nach Europa.
Weitere Medien
Der Kurfürst ließ in diesen Gefäßen seine geliebten Apfelsinenbäume aufstellen. In einigen der Bottiche können Sie gut die Löcher erkennen, die die Dresdner in den Boden gebohrt hatten, damit das Wasser abfließen konnte.
Das Porzellan und die süße, goldene Frucht teilen ihr Herkunftsland. Die Apfelsine trägt dieses sogar im Namen – sie ist nichts anderes als der Apfel aus „Sina“ – aus China. Bereits vor mehr als 4.000 Jahren wurden dort Zitrusfrüchte kultiviert. Aber erst im 16. Jahrhundert gelangten die ersten Zitronen, Pomeranzen und Apfelsinen über portugiesische Kaufleute nach Europa und breiteten sich am Mittelmeer mit seinem günstigen Klima aus. Nördlich der Alpen hingegen war es für die Bäume aus Fernost schlicht zu kalt. So wurden sie hier zu besonderen Luxusartikeln.
Für die Kultivierung mussten an den fürstlichen Höfen eigens Orangeriebauten errichtet werden. Auch die langgestreckten Galerien im Zwinger mit ihren großen Fenstern wurden einst genutzt, um die Bäumchen im Winter vor dem Frost zu schützen.
Im Sommer hatten die Bäume ihren großen Auftritt: August der Starke ließ sowohl den Zwingerhof als auch den Garten des Japanischen Palais’ mit Orangenbäumen schmücken – eine Tradition, die heute im Zwinger wieder aufgenommen wird. Dass er dabei die Fischbassins als Übertöpfe nutzte, war keine Geringschätzung des Porzellans. Sie unterstrichen vielmehr die exotische Kostbarkeit der Zitrusbäume. Man nahm sogar in Kauf, dass die chinesischen Porzellane Wind und Wetter ausgesetzt waren. Aus unseren Inventaren erfahren wir, dass sogar schon mal das eine oder andere Stück von einem Mäuerchen fiel.
- Material & Technik
- Porzellan, Bemalung: Unterglasurkobaltblau und Kupferrot
- Museum
- Porzellansammlung
- Datierung
- China, Jingdezhen, Qing-Zeit (1644 - 1911), Ära Kangxi (1662 - 1722), um 1700
- Inventarnummer
- PO 968