Es ist das größte und prächtigste Tafelservice, das jemals in Meissen hergestellt wurde: das legendäre Schwanenservice des Grafen von Brühl, erster Minister und Vertrauter von August III. Die vielen plastischen Details machen deutlich, dass die Modelleure die Gefäße als allansichtige Skulpturen begriffen.
Das Schwanenservice befand sich mehr als 200 Jahre lang im Besitz der Familie von Brühl, bis 1945 ein Großteil Plünderungen zum Opfer fiel. Die hier gezeigten Stücke sind schon seit dem frühen 20. Jahrhundert als Dauerleihgaben der Familie im Museum.
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Das Schwanenservice befand sich mehr als 200 Jahre lang im Besitz der Familie von Brühl. Ende des 19. Jahrhunderts besaßen die Brühls noch etwa 1.400 Stücke. Über den Verbleib der fehlenden etwa 800 Stücke wissen wir nichts. Anfang des 20. Jahrhunderts bat der Direktor des Dresdner Kunstgewerbemuseums um Leihgaben einer repräsentativen Auswahl. 1907 kamen zunächst zwölf, 1920 dann nochmal 25 Serviceteile als Dauerleihgaben ins Museum.
Der Zweite Weltkrieg hatte auch für das Schwanenservice Folgen. Das Service wurde teilweise zerstört und durch Plünderungen des Familiensitzes der Brühls in der Niederlausitz, Schloss Pförten, in alle Welt verstreut. Die Stücke aus dem Dresdner Kunstgewerbemuseum waren zum Glück in zwei großen Kisten ausgelagert worden. Sie kamen nach Kriegsende halbwegs unversehrt nach Dresden zurück. Nur neun Stücke aus diesem Ensemble gingen verloren. Dazu gehörte zum Beispiel die große Meeresnymphe rechts oben, die auf ihrem Kopf eine Schale trägt. Sie wurde wahrscheinlich in den Nachkriegswirren gestohlen und gelangte anschließend auf unbekannten Wegen nach Amerika. Nachdem der damalige Direktor der Dresdner Porzellansammlung sie in einem Museum in Toledo entdeckt hatte, wurde sie an die Familie Brühl zurückgegeben. Bis heute sind alle Teile des Schwanenservice, die Sie hier sehen, Dauerleihgaben der Familie der Grafen von Brühl.
- Material & Technik
- Porzellan, Reliefdekor, Bemalung: Aufglasurfarben und Gold
- Museum
- Porzellansammlung
- Datierung
- Meissen, Juli 1738
- Inventarnummer
- PE 1450