Nur dank jahrhundertelanger Erfahrung konnten chinesische Werkstätten solch monumentale Vasen herstellen. Porzellan wurde in hochspezialisierten, arbeitsteiligen Prozessen gefertigt. Spezialisten bauten die notwendigen Erden ab, wieder andere stellten die Rohmasse aus Kaolin, Feldspat und Quarz her, Modelleure waren für die Formen zuständig, Maler trugen die Dekore auf. Erfahrene Fachleute bedienten die großen Drachenöfen, in denen das Porzellan gebrannt wurde.
Hinter der Bezeichnung „Dragonervasen“ verbirgt sich ein Tauschgeschäft, wie es wohl nur im Absolutismus möglich war.
Weitere Medien
Die Techniken der Porzellanherstellung sind in Ostasien viel länger bekannt als in Europa. Bereits im 7. Jahrhundert wurde im Norden Chinas Porzellan geschaffen, ab dem 10. Jahrhundert auch im Süden Chinas. Es zeichnete sich durch sein dichtes, weißes, transparentes Material, den sogenannten „Scherben“ aus. Einer der wichtigsten Produktionsorte war schon damals Jingdezhen im Süden des Landes. Die meisten hier ausgestellten chinesischen Porzellane stammen aus dieser Stadt.
In Japan hingegen entstand das erste Porzellan erst lange danach, nämlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts, als Rezepturen und Herstellungstechnik über Korea dorthin gelangt waren. Zum dortigen Porzellanzentrum entwickelte sich die Stadt Arita auf der südlichen Hauptinsel Kyushu.
Grundvoraussetzung für die Herstellung ist Kaolin – weißer Ton – auch Porzellanerde genannt. Sowohl in China, wie auch in Japan wurde Porzellan in hochspezialisierten, arbeitsteiligen Prozessen hergestellt. Spezialisten bauten die notwendigen Erden ab, wieder andere Handwerker stellten die Rohmasse aus Kaolin, Feldspat und Quarz her, Modelleure waren für die Formen zuständig, Maler trugen die Dekore auf. Erfahrene Spezialisten bedienten auch die großen an den Berg gebauten sogenannten Drachenöfen, in denen das Porzellan bei bis zu 1.400 Grad gebrannt wurde. Unter diesen Bedingungen entwickelten sich verschiedenste Formen, Glasurtechniken und Dekore. Auch in diesem Bereich war Spezialisierung das Zauberwort: An qualitativ hochwertigen Stücken arbeiteten Maler, die sich ganz einzelnen Motiven wie Vögeln oder Blumen verschrieben hatten.
- Material & Technik
- Porzellan, Bemalung: Unterglasurkobaltblau
- Museum
- Porzellansammlung
- Datierung
- China, Jingdezhen, Qing-Zeit (1644 - 1911), Ära Kangxi (1662 - 1722), um 1700
- Inventarnummer
- PO 1011