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Die Schabkunst wird wegen ihrer Möglichkeit, Flächen und Halbtöne (mezzotinti) bzw. Grauwerte übergangslos wiedergeben zu können, auch Mezzotinto genannt.
Anders als bei den anderen Tiefdrucktechniken Kupferstich und Radierung wird bei der Schabkunst von Schwarz zu Weiß gearbeitet. Eine Kupferplatte wird mit einem gezähnten Wiegemesser zunächst aufgerauht. Ein Abdruck dieser sog. „gezähnten“ Platte würde zunächst eine gleichmäßige tiefschwarze Fläche ergeben. Dann werden ausgehend vom dunkelsten Ton alle helleren Töne bis hin zu den Konturen und Lichtern abgeschabt. Am Ende erreicht man durch Polieren der hellsten Stellen das reine Blattweiß.
Die Auflagenhöhe hängt von der "Zähnung" der Druckplatte und ihrem Nuancen-Reichtum ab. In der Regel bewegt sie sich zwischen 50 und 400 Abdrucken.
Diese Drucktechnik wurde von kunstinteressierten Laien erfunden. Das früheste datierte Schabkunstblatt geht auf Ludwig von Siegen zurück. Er porträtierte 1642 die Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen. Ihre Blüte erfuhr die Schabkunst in England im 18. Jahrhundert.