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Geschichte des Drachesteigens in China II

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In China wurde das Drachensteigen schnell ein beliebter Zeitvertreib der kaiserlichen Familie und der Aristokratie. Zur Zeit der Han-Dynastie (25 v.Chr. -206 n.Chr.) wurde das Papier erfunden, das die sehr viel teurere Seide ersetzte, aus welcher die Drachen anfänglich gefertigt wurden. Die billigeren Papierdrachen konnten sich auch die einfachen Leute leisten und das Drachensteigen wurde sehr populär. Das Handwerk des Drachenbauens florierte. Das Drachensteigen ist in ganz China ein wichtiger Bestandteil von religiösen und kulturellen Festen. Man lässt die Drachen steigen, um böse Geister zu vertreiben und die Menschen vor Unheil zu schützen. Ein losgelassener Drachen nimmt diese Geister für immer mit sich. Fängt jemand einen solchen Drachen auf oder landet er auf dem Haus einer anderen Familie, so gehen die Geister auf diese Personen über. Je nach Symbolik der Bemalungen werden Wünsche und Hoffnungen ausgedrückt und zu den Himmelsgöttern geschickt. Einige der Drachen versinnbildlichen Glück und Wohlbefinden, Freude und ein langes Leben. Andere sind Böses abwehrende und Sicherheit gebende Drachen und solche, die Helden aus Mythen und Sagen sowie der traditionellen Dichtung darstellen oder auch einfach nur die Liebe verkörpern. Von China aus gelangten die Drachen - wahrscheinlich von buddhistischen Missionaren verbreitet - nach Japan, Korea und Süd- und Südostasien. In ganz Asien sind Drachen auch heute noch fester Bestandteil religiöser und kultureller Traditionen.

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