Erst rückwirkend und nach der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Mediums, wurden auch ältere Werke, wie Atelierfotografien des 19. Jahrhunderts, gesammelt. Ab 1915 begeisterte man sich in Dresden für die retuschelose Realitätsnähe und Ursprünglichkeit der Bilder aus der Pionierzeit der Fotografie.
Diese Stereo-Daguerreotypie stammt aus dem Jahr 1853, nur ca. 15 Jahre nach Erfindung der Technik. Das „Bildnis einer Frau“ ist in einer verzierten Schachtel verwahrt, zusammen mit zwei Betrachtungslinsen.
Eine Daguerreotypie ist ein Verfahren auf einer spiegelglatt polierten Metalloberfläche. Sie liefert gut nuancierte und fein strukturierte Bilder, die selbst mit der Lupe betrachtet noch kleinste Details zeigen. Eine besondere und charakteristische Einschränkung gibt es beim Betrachten der Bilder: Die Schattenpartien der Aufnahmen werden durch blankes Silber repräsentiert. Je nachdem, ob sich darin Licht oder Dunkelheit spiegelt, sieht man eine Daguerreotypie negativ oder positiv. Die Belichtungszeiten lagen jedoch im Bereich von Minuten und wer ein Portrait von sich erstellt haben wollte, der musste nicht nur ziemlich lange stillsitzen, sondern auch ein durchschnittliches Monatsgehalt oder mehr auf den Tisch legen. Es wurde nach einem Prozess gesucht, der es ermöglichte, Bilder einfacher zu reproduzieren.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Stereodaguerreotypie; koloriert; Union Case mit Betrachtungslinsen
- Museum
- Kupferstich-Kabinett
- Datierung
- um 1853
- Inventarnummer
- D 2000-374