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#301

Der Stephansdom in Wien, von Süden gesehen

Alt, Rudolf von (1812-1905) | Hersteller

Stempel sind ein wesentliches Element bei der Bestimmung der Provenienz einer Grafik. Sammler*innen oder Museen brachten diese auf, um ihr Eigentum zu dokumentieren. Lassen sich diese Sammlermarken entschlüsseln, bekommt man Hinweise auf die Sammlung und ihr weiteres Schicksal. In diesem Fall befindet sich auf der Rückseite des Blattes ein Stempel mit den Initialen J und G und darüber eine Krone.

Die Sammlermarke verweist auf Prinz Johann Georg von Sachsen, den Bruder des letzten sächsischen Königs Friedrich August III. Die Ansicht vom Stephansdom war seit spätestens 1916 in dessen Sammlung. Nach dem Tod des Prinzen 1938 sollten etwa 1.500 grafische Blätter über das Leipziger Kunstantiquariat Boerner zur Versteigerung gebracht werden.

Die Bedeutung, die man dem Blatt beimaß, zeigt sich in der Verwendung einer farbigen Wiedergabe im Versteigerungskatalog. Den Schätzwerten zufolge war es das teuerste Blatt. Die für Ende April 1940 angesetzte Versteigerung wurde allerdings kurzfristig abgesagt: Hans Posse erwarb einen Großteil der Werke direkt für den sogenannten Sonderauftrag Linz, wofür 330.000 Reichsmark bereitgestellt wurden.

Material & Technik
Aquarell, weiß gehöht, über Bleistift
Museum
Kupferstich-Kabinett
Ort & Datierung
1846
Inventarnummer
C 1963-1522
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