Sigmund Waldes leitete die Dresdner Filiale der renommierten Waldes-Werke, deren bekanntestes Produkt der Druckknopf „Koh-i-noor“ war. Als Jude musste er Ende 1938 aus Deutschland fliehen, sein Vermögen wurde unter sogenannte Sicherungsanordnung gestellt und teilweise gepfändet. Noch vor seiner Berufung zum Sonderbeauftragten begutachtete Hans Posse 1939 als Sachverständiger die Kunstsammlung und genehmigte die Ausfuhr ins Ausland, zu der es jedoch nicht kam.
Als Waldes nach seiner geglückten Flucht in die USA finanzielle Mittel benötigte, musste er die in Dresden zurückgelassenen Werke über einen Treuhänder verkaufen. Dazu gehörte auch diese Zeichnung des Hauptvertreters des Münchner Realismus, die im Juli 1942 für den sogenannten Sonderauftrag Linz erworben wurde. Der Erlös ging allerdings nicht an Waldes, sondern an das Deutsche Reich. 2014 wurde die Zeichnung restituiert und nach gütlicher Einigung mit den Erb*innen nach Sigmund Waldes für das Kupferstich-Kabinett erworben.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Bleistift
- Museum
- Kupferstich-Kabinett
- Datierung
- um 1863/64
- Inventarnummer
- C 1944-44