Mit der Besetzung Frankreichs im Juni 1940 stand den NS-Kunstagenten des Sonderauftrags auch der Pariser Kunstmarkt offen. Und dieser Kunstmarkt boomte. Neben dem Kunsthistoriker Erhard Göpel spielte in Paris auch Hildebrand Gurlitt eine wichtige Rolle, der zahlreiche Gemälde und Grafiken für den Sonderauftrag beschaffte, ohne die Provenienz anzugeben. Diese Zeichnung des französischen Rokokos konnte bis 1931 in Pariser Privatsammlungen nachgewiesen werden, danach verliert sich ihre Spur bis zum Ankauf für das sogenannte Führermuseum.
Zwar kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug derzeit nicht nachgewiesen werden, Zweifel an einem rechtmäßigen Erwerb bleiben jedoch, da zahlreiche jüdische Sammler*innen in Paris zur Veräußerung ihrer Kunstgegenstände gezwungen waren. Daher haben die SKD das Werk als Fundmeldung in der Lost Art-Datenbank veröffentlicht, in der NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut dokumentiert wird: http://www.lostart.de/DE/Fund/569037
- Material & Technik
- Pinsel in Braun über Vorzeichnung mit Graphit; Einfassungslinie mit Feder in Braun; auf Rahmungsblatt montiert; auf Pappe
- Museum
- Kupferstich-Kabinett
- Datierung
- 2. H. 18. Jh.
- Inventarnummer
- C 1944-22