Johannes Bosbooms Studie wird im Ausstellungskatalog zum 100. Geburtstag des Künstlers 1917 in Den Haag als Besitz von Abel Labouchere aufgeführt. Labouchere war Eigentümer einer Fliesenfabrik in Delft. Er starb 1940 im Alter von 80 Jahren; über das Schicksal der Kunstwerke zu Lebzeiten des Sammlers und nach seinem Tod ist nur wenig bekannt.
Vor April 1944 muss die Zeichnung im Besitz des Auktionshauses Muller in Amsterdam gewesen sein. Dort wird sie in einem Auktionskatalog gelistet. Alois Miedl war Inhaber der „arisierten“ Kunsthandlung Goudstikker und ebenfalls eine Schlüsselfigur des NS-Kunstraubs. Er erwarb die Zeichnung bei Muller und verkaufte sie im Juni desselben Jahres für 4.000 Gulden weiter über den Kunsthistoriker Erhard Göpel an den sogenannten Sonderauftrag Linz. Seit der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht im Mai 1940 vermittelte Göpel auf dem dortigen Kunstmarkt zahlreiche Werke vorrangig bei Händlern und auf Auktionen.
Es ist nicht sicher belegt, wo sich das Aquarell zwischen 1917 und 1944 befand. Dennoch gilt es wegen der bisher bekannten Informationen zur Provenienz als Verdachtsfall. Daher ist es als Fundmeldung in der Lost Art-Datenbank veröffentlicht: http://www.lostart.de/DE/Fund/578922
Weitere Medien
- Material & Technik
- Graphit, Pinsel in mehreren Farben, laviert
- Museum
- Kupferstich-Kabinett
- Datierung
- um 1857
- Inventarnummer
- C 1944-72