Die nach einem Modell von Johann Joachim Kaendler entstandene Taube war Teil der hochwertigen Sammlung Meissener Porzellane Gustav von Klemperers und seiner Frau Charlotte. Nach dem Tod des Dresdner Bankiers 1926 wurde die Sammlung anteilig an seine drei Söhne vererbt. Die Familien wurden als jüdisch von den Nationalsozialisten verfolgt und war ab 1937 gezwungen, Deutschland zu verlassen.
Die Dresdner Gestapo beschlagnahmte 1938 den in der Villa des Sohnes Victor zurückgelassenen Besitz. Fritz Fichtner, Direktor der Porzellansammlung, erwirkte bei Adolf Hitler die Übernahme der 836 Porzellane für dieses Museum. Am 13. Januar 1943 teilt Mutschmann in einem Schreiben die Entscheidung Adolf Hitlers vom 29. November 1942 mit: „Der Führer hat entschieden, daß die Sammlungen dem Land Sachsen unentgeltlich übertragen werden sollen.“
Auch Hans Posse formulierte als Sonderbeauftragter seine Interessen: „Eine Anzahl an Doubletten guter figürlicher Stücke, die sich bei der Überweisung ergeben würden, wäre für die Zwecke des Führermuseums in Linz zu verwenden.“ Hierfür war, neben weiteren Porzellanen, die Taube vorgesehen. 1991 erfolgte die Restitution an die Familie, die bedeutende Teile der Sammlung für die Porzellansammlung schenkte.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Porzellan, Bemalung: Aufglasurfarben
- Museum
- Porzellansammlung
- Ort & Datierung
- Meissen, 1732
- Inventarnummer
- PE 7279