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#235

Das Pfirsichglas

Monet, Claude (1840-1926) | Maler

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Unser Blick reicht kaum über die Tischplatte. Fast wie ein Kind bestaunen wir das visuelle Schauspiel, das der Maler Claude Monet vor uns ausbreitet: Zum Greifen nah liegen fünf reife, samtige Pfirsiche in warmen Gelb- und Rottönen auf einer kalten, grau gemaserten Marmorplatte. Daneben ragt ein hohes Einweckglas auf, voller Pfirsiche, Gewürznelken und einer Stange Zimt, die einen herrlichen Geschmack verheißen.

Eine ungewöhnliche Form eines Stilllebens. Wie kam der damals 26-jährige Claude Monet darauf? Hören wir dazu die Kuratorin Heike Biedermann:

„Seine Tante unterstützte ihn und er weilte in ihrem Haus in Sainte-Adresse und fand eben dieses Motiv des Einweckglases, was durchaus ein sehr modernes Motiv in der Zeit ist. Die Technik des Einweckens wird sicher nicht schon lange gebräuchlich gewesen sein, weil der Zucker nicht preisgünstig zur Verfügung stand, denn erst mit der Kultivierung der Zuckerrübe war das möglich, solche Haltbarmach-Techniken zu entwickeln.“

So modern es in den 1860er-Jahren also war, Obst einzukochen, so modern setzte Monet sein Thema künstlerisch um. Seine Begeisterung galt bereits in diesem frühen Werk der Veränderlichkeit ein- und desselben Objekts durch das Licht: Wie sieht der frische Pfirsich auf der Tischplatte aus? Wie der eingekochte im Glas? Und wie gespiegelt im Marmor? Mit dieser Leidenschaft für das wechselhafte Erscheinungsbild der Dinge wurde er zu einem der Meister des Impressionismus, dem er fünf Jahre später mit seinem Gemälde „Impression, Sonnenaufgang“ den Namen geben sollte.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Museum
Galerie Neue Meister
Datierung
Um 1866
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2525 B
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