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MAf 34565

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Hersteller:in der Igun eronmwon Gilde uns nicht bekannt
Idiophon (ahianmwe-oro)
Afrika, Nigeria, ehem. Königreich Benin
17.–19. Jh.
Gelbguss
Hans Meyer (Kolonialgeograph, Verleger) erwarb Bronze vom britischen Ethnografikahändler William Downing Webster ab 1898
Leihgabe Meyers zw. 1900–1919, ab 1929 Dauerleihgabe durch Elisabeth Meyer, Ankauf von Meyers Erbengemeinschaft 2001
MAf 34565


Das ahianmwe-oro, das Idiophon aus Bronze, geht auf das frühe 16. Jahrhundert zurück, als Oba (König) Esigie (reg. 1504–1550) seine Bronzegießer beauftragte, einen Bronzeabguss des prophetischen Vogels als Schlagstock-Idiophon herzustellen. Als Oba Esigie mit seiner Armee von Benin aus nach Norden in Richtung Idah marschierte, soll ein Vogel mit einem langen Schnabel, der als Vogel der Prophezeiung galt, "oyao" gerufen haben, was "Schande" bedeutet. Die Soldaten verstanden diesen Schrei als Warnung vor einer drohenden Niederlage. Der König antwortete jedoch mit den Worten: "Ne o yha yin agbon, I danmwe eho ahianmwen no tie oyao", "der Mensch, der diese Erde bewohnen will, hört nicht auf einen Vogel, der 'Schande' ruft". Nachdem Oba Esigie die Idah und Igala besiegt hatte, beauftragte er die Bronzegießer, den Vogel mit seinem langen Schnabel zu gießen und begründete das Oro-Fest, bei dem der Oba und seine Würdeträger mit einem Messingschläger auf den Schnabel schlugen. Hinweise auf den prophetischen Vogel finden sich auf einigen der alten Bronzetafeln. 

Die Tatsache, dass die Art der ahianmwen-oro-Vögel heute nicht bekannt ist, gibt Umweltschützer*innen Anlass zur Sorge. Heute sind die Wälder stark dezimiert und ganze Arten sind ausgerottet. Die Auswirkungen des Aussterbens von Arten auf die Umwelt sind eine beängstigende Realität. Einige Wissenschaftler*innen vermuten, dass es sich bei dem abgebildeten Vogel um den westafrikanischen Elsterhornvogel gehandelt haben könnte. Dies regt dazu an, die Lebensweise der Menschen im Königreich Benin im 15. und 16. Jahrhundert näher zu betrachten. Wie sie nach einem System von Regeln und Tabus lebten, das die Jagd und den Ackerbau regelte, um die Regeneration und die Kontinuität des Lebens über Jahrhunderte hinweg zu bewahren, und zu überlegen, welche Lehren für die heutige Zeit zu ziehen sind.

Enotie Paul Ogbebor

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