Mit der Hochschulreform 1969 versuchte die DDR-Führung verstärkt die Ethnologie politisch zu steuern. An den Universitäten sollte das Fach vorrangig die aus den ehemaligen Kolonien entstandenen Länder des afrikanischen und asiatischen Kontinents behandeln und Kolonialismus und Imperialismus aus sozialistischer Perspektive kritisch aufarbeiten.
Zudem äußerte sich die Kolonialismuskritik aber auch in den persönlichen Forschungsinteressen der Kustod:innen, die schon in den 1970er Jahren zu Themen wie kulturelle Selbstbestimmung, wirtschaftliche Entwicklung und Landrechte Indigener Gemeinschaften forschten und mit zeitgenössischen Objekten in der Sammlung dokumentierten.