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SAs 17430

Hersteller:in uns nicht bekannt
Figur der Devi Sri
Asien, Indonesien, Bali
1960er Jahre
Blätter der Lontarpalme, geschnitten, geflochten, genäht
Waltraut Ihme (Lehrerin) sammelte die Figur während der 1960er Jahre auf Bali
Schenkung an das Museum durch Dorothea Ihme 2020
SAs 17430


Obwohl der Name der balinesischen Reisgötttin indischen Ursprungs ist, reichen ihre Wurzeln wesentlich weiter in die Geschichte der südostasiatischen Inselwelt zurück. Sie ist eng mit der Entstehung des Ackerbaus in der Region verbunden und gehört dort zugleich unter zahlreichen Namen zu den wichtigsten Schöpfungs- und Schutzgottheiten.

Mit der Etablierung des Hinduismus in Indonesien erhielt sie ihren Namen in Sanskrit, den sie auf Bali bis heute trägt. Devi steht in Sanskrit für Göttin und Sri für Reichtum, Gesundheit, Schönheit und Glück. Zugleich wurden auf sie Elemente der indischen Göttin Lakshmi, der Gemahlin der Gottheit Vishnu, übertragen.

Auf Bali ist die Göttin in erster Linie mit dem Reisanbau verbunden und gilt als Beschützerin der Reispflanzen. Am Rande der Felder und in eigens errichteten Schreinen werden im Rahmen der Anbaurituale kleine, aus Pandanuss- oder Lontarblattstreifen geflochtene Figuren der Gottheit, sogenannte Cili-Figuren aufgestellt, die die Felder und Pflanzen schützen und für eine reiche Ernte sorgen sollen.

Die Lehrerin Waltraut Ihme erwarb die Figur, sowie 11 weitere Gegenstände in den 1960er Jahren während verschiedener Urlaube auf der Insel Bali und bei Händler:innen im Umfeld ihres Arbeitsortes. 2020 schenkte ihre Tochter Dorthea Ihme die Figur dem Museum.

Dietmar Grundmann

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