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MAm 8034 a, b

Hersteller:in uns nicht bekannt
Skulptur La Catrina
Amerikas, Mexiko, Michoacán, Capula
2001
Keramik, gebrannt, farbig glasiert
Von GLOBO Fair Trade Partner GmbH 2002 durch Kauf vom Museum erworben
MAm 8034 a, b


Die heute fest in der mexikanischen Populärkultur verankerte Skelettdarstellung des Todes geht auf eine Metallgravur-Figur des Künstlers José Guadalupe Posada (1852–1913) von 1912 zurück: „La Calavera Garbancera“ entstand als Künstler:innen wie Posada durch ihre Werke Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen, der herrschenden sozialen Ungerechtigkeit sowie des verbreiteten (verinnerlichten) Rassismus zur Zeit des autoritären Regimes, dem sogenannten Porfiriato (1876–1911), äußerten.

In den Jahren darauf, während der mexikanischen Revolution (1910–1917), wurde das Skelett mit französischen Schlapphut im Kleiderstil der Frauen der Bourgeoisie dargestellt, um die nach einer europäischen Ästhetik strebende mexikanische Oberschicht zu verspotten. Der Name „La Catrina“, wie der Muralist Diego Rivera (1886–1957) die Figur in einem Werk von 1947 taufte, stammt von der Bezeichnung catrín für reiche und vornehme Dandys. Riveras „Catrina“ trägt jedoch nebst bourgeoisem Rock und Hut eine Schlangen-Federboa um den Hals, welche die mesoamerikanische Gottheit Quetzalcoátl darstellt, die für die menschliche Schöpfung verehrt wird.

Heute nutzen feministische Kollektive den Totenkopf als Symbol, um am „Tag der Toten“ der in Mexiko getöteten und vermissten Frauen* zu gedenken und für die Aufklärung von Gewaltdelikten und gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu demonstrieren.

Die Skulptur wurde 2002 über den Handel GLOBO Fair Trade Partner GmbH vom Museum käuflich erworben.

Julia von Sigsfeld

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