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Hersteller:in uns nicht bekannt
Skulptur La Catrina
Amerikas, Mexiko, Michoacán, Capula
2001
Keramik, gebrannt, farbig glasiert
Von GLOBO Fair Trade Partner GmbH 2002 durch Kauf vom Museum erworben
MAm 8035 a, b
Während die spezifische Figur „Catrina“ ihren Ursprung in einer sozialkritischen Satire der mexikanischen Oberschicht hat, sind die Bildnisse von Totenschädeln und Skeletten in Mexiko allgemein eng mit der Achtung der Verstorbenen verbunden.
Der „Día de los muertos“, der Tag der Toten, an dem den Verstorbenen gedacht wird und der zwischen dem 31. Oktober und dem 2. November gefeiert wird, entspringt dem prehispanischen Glauben und dem Brauchtum der Opfergaben für die Toten sowie den Prozessionen im Gedenken an diese.
Der Tag der Toten ist als religiöser Synkretismus mit den katholischen Allerseelen- und Allerheiligen-Feiertagen zu verstehen, der auf den religiösen Einfluss im Zuge der spanischen Kolonisierung zurückgeht. Seit den 1940er Jahren wurde das Symbol zunehmend säkularisiert, national-identitätsstiftend eingesetzt und in den letzten zwanzig Jahren vermehrt touristisch kommerzialisiert.
Im Jahr 2003 wurde der Tag der Toten von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe deklariert. Heute spielt der „Día de los muertos“ auch eine wichtige Rolle für die mexikanische Diaspora und die großen Latinx und Hispanic Communities in den USA.
Feministische Kollektive nutzen den Totenkopf heute außerdem auch als Symbol, um am „Tag der Toten“ der in Mexiko getöteten und vermissten Frauen* zu gedenken und für die Aufklärung von Gewaltdelikten und gegen geschlechtsspezifischer Gewalt zu demonstrieren.
Die Skulptur wurde 2002 über den Handel GLOBO Fair Trade Partner GmbH vom Museum käuflich erworben.
Julia von Sigsfeld