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Hersteller:in uns nicht bekannt
Modell eines Umiak (Frauenboot)
Amerikas, Grönland
1850–1920
Tierhaut, Holz
Sammler:in und Erwerbskontext uns nicht bekannt
Übereignung des Naturkundemuseums Görlitz an das Museum für Völkerkunde Dresden 1959
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Ein Umiak ist ein großes offenes Boot aus Seehundhaut für mehrere Personen. Weil Frauen darin ihre Männer bei der Robbenjagd im Kajak begleiteten und das Umiak als Transportfahrzeug für den Fang nutzten, wird es in der Forschung als „Frauenboot“ bezeichnet. Es war so groß gebaut, dass es ganze Familien und ihre Habe transportieren konnte und war somit unverzichtbar für eine nomadische Lebensweise. Oft wurde das Boot auch auf Reisen an Land umgedreht und als Schlafzelt genutzt.

Das Umiak wurde im gesamten Gebiet der Arktis verwendet, wobei es regionale Unterschiede in der Bauart je nach Nutzungsinteresse gab. In Alaska stand zum Beispiel der Einsatz beim Walfang im Vordergrund. Dort waren die Boote schmaler und wendiger als in Ostkanada und Grönland, wo größere und massivere Boote bis zu 30 Personen aufnehmen konnten.

Derartige Modelle aus Original-Materialien wurden um 1900 vielfach vor Ort für Museen und Bildungseinrichtungen in Europa angefertigt.

Das Stück kam 1959 im Rahmen der DDR-Museumsprofilierung aus dem Naturkundemuseum Görlitz nach Dresden. Dieses Museum wollte seine Ethnografika abgeben, da sie nicht ins Sammlungsprofil des Hauses passten und somit auch bei Ausstellungen selten zum Einsatz kamen.

Johanna Funke, Frank Usbeck

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