Hersteller:in uns nicht bekannt
Arbeitsschutzhelm
Amerikas, Mexiko, Tabasco, Ciudad Pemex
Mitte 20. Jh.
Kunststoff, Plastik, Kunstleder
Werner und Vera Hartwig (Ethnolog:innen) erwarben den Helm 1975–77 während eines Lehr- und Forschungsaufenthalts in Mexiko
Schenkung an das Museum durch Werner Hartwig 1977
MAm 7841
Der Schutzhelm gehört zur Arbeitskleidung des staatlichen Ölkonzerns PEMEX, der 1958 die Stadt Ciudad Pemex im mexikanischen Bundesstaat Tabasco gründete. Der Sammler gab an, dass diese Helme neben ihrer Funktion als Arbeitsschutz und Dienstkleidung für die Indigene Bevölkerung auch zum Statussymbol geworden waren, denn sie markierten „den Inhaber eines lebenslangen Arbeitsplatzes“.
Das Stück wurde von Werner und Vera Hartwig in Mexiko 1975–77 gesammelt. Ein Hauptinteresse während der Reise galt den Lebensbedingungen, sozialen Verhältnissen und dem Kulturwandel Indigener Gruppen. Dies entsprach dem marxistischen Fachinteresse der DDR-Ethnologie, besonders aber dem Leipziger Forschungsfokus, der auf die Entwicklung von Hierarchien und Klassengesellschaft in der Globalgeschichte, sowie auf wirtschaftliche und soziale Fragen in Geschichte und Ethnologie ausgerichtet war.
Die von Werner Hartwig 1978 kuratierte Ausstellung „Erdöl und Indianer in Mexiko“ ging besonders auf den Einfluss von staatlicher Minderheitenpolitik und wirtschaftlicher Entwicklung „auf die traditionelle Lebensweise und Kultur“ Indigener Gruppen wie der Chontal, Nahua und Zapoteca ein.
Frank Usbeck