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NAf 5618

Hersteller:in uns nicht bekannt
Amulett
Afrika, Sudan, Region Kordofan
Vor 1973
Leder, geschnitten, genäht; Pflanzenfaser, geflochten
Lothar Stein (ehem. Direktor des Museums) erwarb das Amulett auf einer Forschungsreise 1973 in den Sudan
Schenkung ans Museum durch Stein 1973
NAf 5618


Dieses ringförmige Amulett besteht aus geschnittenem und genähtem Leder und Pflanzenfaser.

Lothar Stein (*1935) war seit 1960 Mitarbeiter und 1980–2001 Direktor des Leipziger Museums. Er war spezialisiert auf die Gemeinschaften des arabischen Raumes und Teil einer schwerpunktmäßigen Forschungsgruppe zu Hirtennomaden in den Wüstengebieten zwischen Westafrika und Zentralasien. Seit den späten 1950er Jahren unternahm er zahlreiche Forschungsreisen im arabischen Raum und Nordafrika, und war vor Ort auch am Aufbau von Museen beteiligt.

In den Jahren 1972–73 war Lothar Stein eingeladen, die ethnologische Abteilung des sudanesischen Nationalmuseums in Khartum zu leiten und auszubauen. In dieser Zeit unternahm er zwei ausgedehnte Reisen zu nomadischen Gemeinschaften im Westen des Landes, um Objekte für das Museum in Khartum, wie auch für das Leipziger Museum zu sammeln. Amulette wie das vorliegende Stück interpretierte er als Beleg für das Weiterbestehen vorislamischer religiöser Praktiken, die oft auch von islamischen Geistlichen auf Bestellung angefertigt wurden.

Frank Usbeck

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