Hersteller:in uns nicht bekannt
Aschenbecher
Amerikas, Mexiko
1950–1977
Pressglas, geschliffen, bedruckt
Werner Hartwig (Ethnologe) erwarb den Aschenbecher während einer Studienreise in Mexiko 1975–77
Schenkung an das Museum durch Hartwig 1977
MAm 7858
Der Aschenbecher aus geschliffenem Pressglas ist mit Reklame für ein Hotel in Juchitán, Oaxaca, in zapotekischer Sprache bedruckt. Als zentrales Element ist eine Frau in stilisierter zapotekischer Tracht dargestellt. Der Sammler Werner Hartwig wertete dies als „Beleg für eigenständige kapitalistische Entwicklung im Gebiet der Zapoteken“.
Die Leipziger Ethnolog:innen Werner und Vera Hartwig besuchten Mexiko 1975–77 zu einem Forschungs- und Lehraufenthalt. Dort interessierten sie sich vor allem für den Kulturwandel und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Indigener Gemeinschaften, sowie für die Minderheitenpolitik des Landes. Viele Objekte wurden als Beleg für die staatliche Unterstützung Indigener Gemeinschaften sowie für deren wachsendes kulturelles Selbstbewusstsein gesammelt.
Dies entsprach dem marxistischen Forschungsfokus der DDR-Ethnologie, besonders aber dem Leipziger Fachschwerpunkt, die stark auf die Entwicklung von Hierarchien und Klassengesellschaft in der Globalgeschichte sowie auf wirtschaftliche und soziale Fragen in Geschichte und Ethnologie ausgerichtet waren.
Frank Usbeck