Hersteller:in uns nicht bekannt
Pfeife mit Pfeifenbeutel
Amerikas, Nordamerika
1900–1947
Catlinit, Holz, geschnitzt; Leder, gegerbt, Perlenstickerei
Eva Lips (Ethnologin) erwarb das Stück während ihres Exils in den USA von 1934–1947
Von Elisabeth Malüg am 6.12.1989 durch Kauf vom Museum für Völkerkunde Dresden erworben
70059
Die nordamerikanische „Friedenspfeife“ (Kalumet) hat einen Kopf aus rotem Tonstein (Catlinit), der von den heiligen Steinbrüchen in Pipestone, Minnesota, USA stammt. Viele Gemeinschaften erwähnen den Steinbruch in ihren Schöpfungsgeschichten. Beim Besuch im Steinbruch ruhen traditionell alle Feindseligkeiten untereinander. Kalumets werden zeremoniell geraucht, um (Friedens-)Verträge und Vereinbarungen zu bekräftigen.
Das Pfeifenrohr ist laut mündlichen Überlieferungen im Museum möglicherweise ein Replikat, das durch einen Leipziger Museumstechniker angefertigt wurde. Das ließ sich bislang nicht endgültig klären. Fest steht jedoch, dass Museumsmitarbeiter in Leipzig zahlreiche Replikate nach Originalobjekten und Zeichnungen für die DEFA-„Indianerfilme“ anfertigten. Kustoden des Leipziger Museums berieten die DEFA-Regisseure. Mit ethnohistorisch „authentischen“ Requisiten und Fachberatern wollte die DEFA sich von den pauschalisierenden Indianerstereotypen der Karl-May-Filme aus dem Westen abgrenzen.
Frank Usbeck