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SAm 21518

Hersteller:in uns nicht bekannt
Federhelm eines Würdenträgers
Amerikas, Brasilien, Rio Araguaya
1900–1956
Bastgeflecht Harz, Federn von Papageien und Löffelreihern
Erich Wustmann (Ethnologe, Schriftsteller) unternahm während der 1950er–1970er Jahre zahlreiche Forschungs- und Sammelreisen. Die erworbenen Objekte veräußerte er an die Völkerkundemuseen Leipzig und Dresden
Von Wustmann 1957 durch Kauf vom Museum erworben
SAm 21518


Ein Federhelm war für einen Würdenträger der Iny Karajá bestimmt. Als Unterlage dient eine Röhre aus Bastgeflecht, die sich nach unten stark erweitert. Auf diese Unterlage sind mit Harz rote, grüne, blaue und gelbe Papageienfedern aufgeklebt, am unteren Rand weißliche Flaumfedern. Der enge Oberteil der Röhre ist mit Gras- und Bastfäden ausgestopft und dort sind lange gelbe, blaue und rosa Federn von Papageien und Löffelreihern gesteckt. Diese Federhelme gelten als Statuszeichen junger zukünftiger Oberhäupter, der Sammler hat aber auch Fotos angefertigt, auf denen der damalige Kazike Uatau einen solchen Helm trug.

Die Gemeinschaft der etwa 3.000 Iny Karajá lebt entlang des Rio Araguaya in Zentral-Brasilien. Ihre Sprache (Inyribe) gehört zur Macro-Gê Sprachfamilie. Nach verlustreichen kolonialen Konflikten im 18. und 19. Jh. bauten die Iny rege Handelsbeziehungen mit Brasilien auf, die eine stetige Akkulturation beförderten.

Der Ethnologe und Schriftsteller Erich Wustmann (1907–1994) erwarb den Federhelm während seiner Forschungsreisen in den 1950er Jahren.

Frank Usbeck

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