Herstellerin uns nicht bekannt
Kopftuch (Adrar)
Afrika, Marokko, Anti-Atlas, Afouzar-Iligh
Um 1920
Textil; gewebt, bemalt
Annette Korolnik-Andersch (Künstlerin) und Marcel Korolnik (Mediengestalter) erwarben das Kopftuch auf einer ihrer Reisen in Marokko
Schenkung an das Museum für Völkerkunde Dresden durch Korolnik-Andersch 2019
87961
Eine Frau aus der Gemeinschaft der Feija hat dieses Kopftuch etwa 1920 in Afouzar-Iligh gefertigt und mit Henna bemalt. Das zentrale Motiv wird Bab genannt und stellt einen Hauseingang dar. Die untere Öffnung dient als Eingang für die Menschen, der obere kreisrunde Durchlass ist für die Hausgeister (Djinnun) gedacht. Menschen und Geister dürfen ein Haus niemals durch denselben Eingang betreten.
Dieses ursprünglich im Alltag getragene Kopftuch wurde später für eine Hochzeit verwendet. Dabei wurden dem zentralen dunkleren Bab-Motiv in einem weiteren Bearbeitungsschritt islamische Halbmonde und Hügelmotive in hellerer Hennafarbe hinzugefügt. Das Tuch mit seinen starken und wirkungsvollen Schutz- und Erkennungsmotiven der Frauen der Feija sollte die Braut während ihrer Hochzeit schützen.
Team GRASSI.SKD