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Herstellerin uns nicht bekannt
Kopftuch (Adrar)
Afrika, Marokko, Anti-Atlas, Erkoune
Um 1900
Textil; gewebt, bemalt
Annette Korolnik-Andersch (Künstlerin) und Marcel Korolnik (Mediengestalter) erwarben das Kopftuch auf einer ihrer Reisen in Marokko
Schenkung an das Museum für Völkerkunde Dresden durch Korolnik-Andersch 2019
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Eine Frau aus der Gemeinschaft der Feija hat dieses Kopftuch aus Wolle um 1900 in Erkoune im zentralen Anti-Atlas gewoben. Der Adrar besitzt ein modifiziertes Motiv eines Bab - eines Hauseingangs. Dabei dient die untere Öffnung als Eingang für die Menschen, der obere kreisrunde Durchlass hingegen ist für die Hausgeister (Djinnun) vorgesehen. Menschen und Geister dürfen ein Haus niemals durch denselben Eingang betreten.

Auf dem Bab-Motiv befinden sich zwei kleine Kreuze, die für die Zahl fünf (Hamsa) stehen und auch als Glückszahl gelten. Im oberen Teil des Bab ist ein sechsstrahliger Stern gemalt, die Hennablüte. Im unteren Teil lassen sich sowohl Zeichen des Tifinagh-Alphabets als auch arabisch-islamische Symbole sowie kleinere Motive wie Mond und Stern erkennen. Der Adrar wurde vermutlich zunächst im Alltag getragen. Eine spätere Bemalung weist darauf hin, dass es anschließend auch für eine Hochzeit verwendet wurde.

Team GRASSI.SKD

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