Herstellerin uns nicht bekannt
Kopftuch (Adrar)
Afrika, Marokko, Anti-Atlas, Erkoune
Um 1930
Textil; gewebt, bemalt
Annette Korolnik-Andersch (Künstlerin) und Marcel Korolnik (Mediengestalter) erwarben das Kopftuch auf einer ihrer Reisen in Marokko
Schenkung an das Museum für Völkerkunde Dresden durch Korolnik-Andersch 2019
87965
Eine Frau aus der Gemeinschaft der Feija hat dieses Kopftuch aus Wolle um 1900 in Erkoune im zentralen Anti-Atlas gefertigt. Auch dieses Adrar besitzt ein Bab-Motiv im Zentrum. Das Bab stellt einen Hauseingang dar. Dabei dient die untere Öffnung als Eingang für die Menschen, der obere kreisrunde Durchlass hingegen ist für die Hausgeister (Djinnun) bestimmt. Menschen und Geister dürfen ein Haus niemals durch denselben Eingang betreten.
Am unteren Rand des Kopftuchs sind Hügelmotive und islamische Halbmonde abgebildet. Der Adrar wurde vermutlich zunächst als Alltagskopftuch genutzt, eine spätere Bemalung weist darauf hin, dass es anschließend auch für eine Hochzeit Verwendung fand.
Team GRASSI.SKD