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Eu 04855

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Hersteller:in uns nicht bekannt

Flöte

Europa, Rumänien

Beginn 20. Jh.

Holz, geschnitzt

Julius August Konietzko (Kunsthändler)

Von Konietzko 1917 durch Kauf vom Museum erworben

Eu 04855

Der Sammler und Händler Julius Konietzko war zunächst als Kunsthändler tätig, verlagerte sein Interessengebiet jedoch schnell auf die Völkerkunde. Er unterhielt enge Beziehungen zum damaligen Direktor des Königlichen Museums für Völkerkunde (heute Ethnologisches Museum) Berlin, Felix von Luschan, und in Hamburg zum Ethnographica-Händler Heinrich Umlauff. Von 1911 bis 1914 unternahm er selbst mehrere Sammelreisen z.B. nach Lappland, auf die Aran-Inseln und in den Südsudan.

In der Zeit des Ersten Weltkriegs war Konietzko als Ethnologe im Dienste des Heeres hinter den Frontlinien auf dem Balkan unterwegs, seine Eindrücke beschreibt er in einem kurzen Brief an Karl Weule, der hier nachzulesen ist:

Brief an Karl Weule 30.9.1918
„Bin mit knapper Not aus dem Schlamassel heraus, einen Teil meines Gepäcks mit Ausbeute haben die Franzosen genommen. Die Flieger haben furchtbar gewütet. Es war dieser Rückzug wohl mit das Tollste, was je vorgekommen ist. Jetzt heißt schleunigst abbauen, der ganze Balkan ist wieder lebendig geworden. Ich kann Ihnen das später mal erzählen. Diese Zeilen schreibe ich spät nachts in aller Eile, da ich sofort weiter muß. Haben hier Gluthitze.
Mit freundlichem Gruss Ihr dankbarer J. Konietzko"

Über die Umstände der Sammeltätigkeit ist allerdings bisher wenig veröffentlicht. Möglicherweise wurde auch in den vom Krieg zerstörten Ortschaften „eingesammelt“.

In den 1930er Jahren baute Konietzko den Handel mit afrikanischer Kunst aus. Zu seinen Kunden zählten namhafte Künstler verschiedener Künstlergruppen, wie Brücke, Hamburger Secession, Freie sowie Berliner Secession.

Marita Andó

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