Hersteller:in uns nicht bekannt
Wagenmodell „Telega“
Europa, Russland
Vor 1869
Holz, Leder, beschnitzt, bemalt
Gustav Klemm (Dresdner Hofrat, Bibliothekar)
Von Erben Klemms 1869 durch Kauf vom Museum erworben
Eu 14597
Aufgrund der weiten Distanzen waren Kutschen in Russland unentbehrlich. Der Wagentyp des hier zu sehenden Modells wurde auch in der Literatur häufig beschrieben, so bei Alexander Puschkin (Телега жизни – Der Wagen des Lebens) und in Tolstois „Krieg und Frieden“.
Bereits 1693 erließ Peter I. ein Edikt zum Aufbau eines Postsystems. Ein ganzes Netz von Stationen überzog das Land. Diese Variante des „Telega“ stellt dabei eine einfache Form der Post- oder Bauernkutsche dar. Sie war ungefedert, hatte keinen Wetterschutz und konnte bis zu 750kg Last befördern. Das Modell war bereits Bestandteil der Gründungssammlung des Museums von Bibliotheksrat Gustav Klemm, der es als Geschenk aus Russland erhielt. Klemm träumte von einem universalhistorischen Museum. Ein Traum, den Karl Weule weiterträumte. Seine Allgemeine Abteilung – eine universalhistorische Aufstellung als entwicklungsgeschichtlicher Vergleich – wurde jedoch nie realisiert.
Marita Andó