Hersteller:in uns nicht bekannt
Speer
Afrika, Tansania
Vor 1905
Holz, Eisen
Kriegsbeute während des Maji-Maji-Krieges 1905–1907
Überweisung des Reichskolonialamts an das Museum 1907
MAf 13650
Die Deutschen beschlagnahmten während des Maji-Maji-Kriegs von 1905 bis 1907 auf dem Gebiet der damaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika sogenannte „Kriegsbeute“. Diese galt als deutsches Staatseigentum und wurde zunächst an das Zentralmagazin in Daressalam geschickt. Das Königliche Museum für Völkerkunde in Berlin wurde von der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes darüber informiert. Daraufhin entsandte das Museum Karl Weule, den damaligen Direktor des Leipziger Museums für Völkerkunde, der sich aufgrund einer Forschungsreise in Deutsch-Ostafrika aufhielt, um die Kriegsbeute zu sichten. Weule wählte aus dem Konvolut 500 Pfeile, 1300 Speere, 100 Bögen sowie Trommeln und Munitionsgürtel aus, die er in sechs Kisten nach Berlin verschiffen ließ. 1907 sicherte er auf Vermittlung der Kolonialabteilung auch für Leipzig ein Konvolut an Kriegsbeute. So sind diese Speere Zeugnis der kurzen, aber nicht minder brutalen deutschen Kolonialherrschaft auf dem afrikanischen Kontinent.
Stefanie Bach