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MAf 14770 a, b

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Hersteller:in uns nicht bekannt

Korb mit Deckel

Afrika, Republik Rwanda, Tutsi

Vor 1907

Bast, geflochten

Adolf Friedrich zu Mecklenburg (Gouverneur der deutschen Kolonie Togo) sammelte den Vorratskorb während der „deutschen wissenschaftlichen Zentral-Afrika-Expedition 1907–1908”

Überweisung durch zu Mecklenburg an das Museum 1909

MAf 14770

Der Korb (igiseke) wurde von Frauen auf dem heutigen Gebiet Ruandas zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Aufbewahrung von Lebensmitteln hergestellt. Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg nahm den Korb auf der Deutschen Zentral-Afrika Expedition von 1907 bis 1908 in seinen Besitz. Zu dieser Zeit kategorisierte zu Mecklenburg den Korb als Erzeugnis von Frauen der Tutsi. Diese Annahme geht allerdings auf die rassifizierende Einteilung der europäischen, allen voran der deutschen Reisenden ab Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Forschungen haben jedoch ergeben, dass die Körbe von besonders begabten Frauen, unabhängig von einer spezifischen Gemeinschaft, gefertigt worden sind.

Die Expedition wurde vom Königlichen Museum für Völkerkunde in Berlin geplant und stand unter der Schirmherrschaft und Leitung Mecklenburgs. Während dieser wurden insgesamt 4000 Objekte, 1017 menschliche Überreste, 87 Phonogrammaufnahmen, mehrere Gesteine und zoologische Objekte gesammelt sowie 37 Sprachen dokumentiert. Die Objekte waren neben dem Königlichen Museum für Völkerkunde in Berlin auch für das Völkerkundemuseum zu Leipzig bestimmt. So involvierte sich im Vorfeld Hans Meyer finanziell mit dem Ziel, das Leipziger Museum am Erwerb der Sammlung zu beteiligen. Dabei wurde die ethnografische Sammlung zu gleichen Teilen aufgeteilt, wobei die menschlichen Überreste und Phonogrammaufnahmen vollständig in den Besitz des Berliner Museums übergingen.

Stefanie Bach

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