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Me 9353

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Hersteller:in uns nicht bekannt
Schild
Ozeanien, Melanesien, Papua-Neuguinea, Elema Distrikt
Vor 1904
Holz, geschnitzt
Firma J. F. G. Umlauff (Ethnografikahandel)
Von Hermann Meyer (Verleger, Geograph) 1904 durch Kauf vom Museum erworben
Me 9353


Dieser Schild gehörte einem Bogenschützen auf Papua-Neuguinea, der ihn als Körperschutz bei kriegerischen Auseinandersetzungen nutzte. Pfeil und Bogen waren in dieser Region die wichtigsten Waffen. Da zum Schießen beide Hände gebraucht werden, wurden die Hängeschilde mit einem über die Schulter laufenden Band aus geflochtenem Rindenbast getragen. Das Band wurde durch eine Öffnung am oberen Teil des Schildes gefädelt und mit einem großen Knoten gesichert. Die viereckige Auskerbung wurde anschließend unter die linke Achselhöhle geklemmt und das Schild mit dem Oberarm und Ellenbogen dicht an den Körper gepresst. Während der linke Arm den Bogen hielt, blieb der rechte frei für das Spannen der Sehne und den Abschuss des Pfeils.

Da der Schild aus dickem, aber leichtem Holz gefertigt ist, gewährleistete er dem Kämpfer eine große Mobilität.

Die Verzierung der Schilde war eine Aufgabe älterer Männer, die nicht mehr aktiv an Kämpfen teilnahmen. Die Vorderseite wurde mit einer Flachreliefschnitzerei, die ein stark stilisiertes Gesicht und weitere Ornamente zeigt, geschmückt und mit roter, schwarzer und weißer Farbe bemalt. Sie verkörperten einen „imunu“ genannten Geist, der auch mit Naturerscheinungen verbunden war. Er stand nur seinem Besitzer im Kampf mit seiner Kraft bei. Der Schild wurde nach ihm benannt, aber der Name wurde vor den anderen Dorfbewohner:innen geheim gehalten. Auch die kleineren Ornamente haben eine symbolische Bedeutung. Die Zacken über der schwarzen Stirn des Gesichtes stellen den Kopfschmuck aus Schweineborsten oder Kasuarfedern, den die Krieger trugen, dar.

Den Ahnenschild erwarb der Verleger und Geograph Hermann Meyer vom Ethnografikahandel J. F. G. Umlauff. Anschließend verkaufte es Meyer 1904 dem Museum. Wie das Handelshaus in den Besitz des Schilds gekommen ist, ist dem Museum bis heute nicht bekannt.

Birgit Scheps-Bretschneider

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