Hersteller:in uns nicht bekannt
Räuchergefäß mit Deckel
Asien, Japan
Vor 1882
Bronze, gegossen
Heinrich Botho Scheube (Arzt, Dozent)
Von Scheube 1909 durch Kauf vom Museum erworben
OAs 4622 a, b
Das japanische Räuchergefäß wurde im „chinesischen Stil“ gefertigt. Drei Knaben mit chinesischer Frisur und Tracht, sogenannte Karako, in unterschiedlichen Körperhaltungen tragen ein annähernd kugelförmiges Gefäß, während ein vierter auf dem Deckel sitzt. Der Korpus ist mit einem Relief zweier, sich zwischen Wolken bewegenden Drachen bedeckt. Zwei weitere fantastische Wesen, vermutlich baku, bilden die Henkel.
Der Sammler des Objektes, Botho Scheube, war in den Jahren 1877–81 als Arzt und Dozent an der Medizinschule Kyoto tätig. Während dieser Zeit trug er eine annähernd 700 Stücke umfassende Sammlung japanischer Kunstobjekte und Gegenstände der Ainu-Kultur zusammen. Seit 1891 lagerte die Sammlung im Leipziger Völkerkundemuseum. Im Jahre 1909 ging sie durch die finanzielle Unterstützung der Stadt und Zuwendungen wohlhabender Leipziger Bürger:innen in den Besitz des Museums über.
Dietmar Grundmann