Hersteller:in uns nicht bekannt
Pipa
Asien, China, Jinan
Beginn 20. Jh.
Holz, Knochen, Seide
Eduard Wagner (Ingenieur)
Von Wagner 1911 durch Kauf vom Museum erworben
OAs 7431
Die Pipa gehört zu den sogenannten Schalenhalslauten. Das Instrument geht auf persische Vorbilder zurück, die über die Seidenstraße nach China gelangten. Die den oberen Halsabschluss des Instrumentes bildende Platte trägt das stilisierte chinesische Schriftzeichen Shòu, das für „langes Leben“ steht.
Unter den Sammlern, die für das Museum in Ostasien unterwegs waren, war Eduard Wagner zweifellos die Person, die sich am eingehendsten mit den in China verbreiteten Kulturen auseinandersetzte. Er arbeitete ab 1901 in der damaligen deutschen Kolonie in China, dem „Deutschen Schutzgebiet Kiautschou“, als Feldmesser beim Bau der Shantung-Eisenbahnstrecke und ab 1909 an der chinesischen Eisenbahnlinie Tientsin-Pukow mit, einem Bauprojekt des chinesischen Staates. Im Auftrag Karl Weules kaufte er für das Museum Alltagsgenstände und Modelle technischer Gerätschaften aus der Provinz Shandong. Ein Aspekt seiner Sammeltätigkeit waren chinesische Musikinstrumente, die er entsprechend des klassischen chinesischen Klassifizierungssystems der „Acht Klänge“ ordnete und dokumentierte.
Dietmar Grundmann