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Hersteller:in uns nicht bekannt
Werbeschild eines Teehauses
Asien, China, Beijing
Vor 1915
Holz, bemalt
Olga Julia Wegener (Kunstsammlerin)
Von Wegener 1915 durch Kauf vom Museum erworben
OAs 12366
Das Werbeschild wies die Passanten in Peking darauf hin, dass das Teehaus von Muslimen nach den islamischen Glaubensregeln (halāl) betrieben wurde.
Unter den zahlreichen Personen, die für das Leipziger Völkerkundemuseum Gegenstände aus aller Welt zusammentrugen, finden sich nur wenige Frauen. Olga Julia Wegener hatte am Beginn des 20. Jahrhunderts als Sammlerin und Händlerin chinesischer Kunst jedoch europaweit Bekanntheit erlangt. Sie war die Ehefrau des Geographen Georg Wegener und begleitete diesen auf seinen Reisen nach China. Hier kaufte sie in der Hauptstadt Peking Kunstobjekte und andere Dinge, die sie interessierten.
Für eine Reise im Jahr 1912 hatte sie auch einen Sammelauftrag des Leipziger Völkerkundemuseums im Gepäck. Auf ihrer „Einkaufsliste“ standen neben Hausmodellen und Kleidung verschiedener Beamter und religiöser Würdenträger auch Gegenstände, die bei Ritualen und Festen Verwendung fanden. Die Formulierungen des Direktors Karl Weule geben Aufschluss über die überhebliche Haltung gegenüber dem Gesellschaftskontext, von dem er sich Objekte für das Museum versprach. Sie sind im Dokument unten nachzulesen.
Dietmar Grundmann