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OAs 12476

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Hersteller:in uns nicht bekannt

Ritualmesser (Tri gug)

Asien, China

Vor 1915

Kupferlegierung, Eisen

Olga Julia Wegener (Kunstsammlerin)

Von Wegener 1915 durch Kauf vom Museum erworben

OAs 12476

Das Kartika bzw. Drigug ist ein halbmondförmiges Ritualmesser, das bei religiösen Zeremonien innerhalb des Vajrayana-Buddhismus genutzt wird. Es gehört, neben dem Vajra, zu den wichtigsten Attributen zornvoller tantrischer Gottheiten. Die Form der Klinge – mit einem hakenförmigen Fortsatz an einer Seite – ist einem historischen indischen Schlachtermesser entlehnt und diente ursprünglich der Häutung geschlachteter Tiere.

Der Haken symbolisiert im Ritual das Herausziehen der gläubigen Wesen aus dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten. Die gekrümmte Klinge steht für die Abtrennung aller weltlichen und materiellen Bindungen der Gläubigen. Zugleich soll das Kartika die Schleier der Unwissenheit zerschneiden, die für die Gläubigen den Weg zur Erleuchtung verhüllen. Das Messer wurde im „chinesischen Stil“ gefertigt.

Olga-Julia Wegener erwarb das Ritualobjekt während ihres Aufenthaltes in China 1912, vermutlich im Pekinger Kunsthandel. Wegener begleitete 1912 ihren Ehemann auf seiner Forschungsreise nach China, wo sie in der Hauptstadt Peking für das Museum zahlreiche Objekte des Alltagslebens, aber auch religiöse Gegenstände einkaufte.

Dietmar Grundmann

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