Hersteller:in uns nicht bekannt
Topf mit Deckel
Asien, Thailand
Vor 1913
Ton
Karl Siegfried Döhring (Ingenieur, Kunsthistoriker, Archäologe)
Schenkung an das Museum durch Döhring 1913
SAs 7993
Gefäße wie dieser rotbraune Deckeltopf dienten im 19. und frühen 20. Jh. in Thailand (früher Siam) als Vorratsgefäße für Nahrungsmittel, vielleicht Fischsoße (Nam Pla).
Die vier Buckel an den Seiten erleichterten das Aufhängen bzw. Zubinden des Gefäßes. Sie verweisen, wie auch die kleine Löwenfigur auf dem Deckel, auf die kulturellen Einflüsse chinesischer Einwander:innen auf die Kultur der Thai.
Der Sammler Karl Döhring war ein deutscher Architekt, der seit 1906 im Thailändischen (damals Siamesischen) Staatsdienst stand. Er beschäftigte sich mit moderner Stadtplanung und wirkte an der Errichtung der königlichen Residenz in Phetchaburi und anderen Palastbauten mit. Zugleich beschäftigte er sich intensiv mit der traditionellen thailändischen Kultur, insbesondere der Architektur, zu der er auch seine Doktorarbeit und weitere Publikationen verfasste.
Während eines Genesungsaufenthaltes in Deutschland 1911 nahm er Kontakt zu mehreren ethnologischen Museen auf. Darunter befand sich auch das Leipziger Völkerkundemuseum, dem er schließlich umfangreiche Sammlungen kunsthandwerklicher Erzeugnisse, aber auch Alltagsgegenstände übereignete.
Dietmar Grundmann