Hersteller:in uns nicht bekannt
Lampe
Asien, Indien
Vor 1914
Messing
Ludwig Reichardt (Missionar)
Von Reichardt 1914 durch Kauf vom Museum erworben
SAs 9217
Von Lorenz Friedrich Reichhardt besitzt das Museum eine Sammlung an Haushalts- und Ritualgegenständen aus Südindien. Dazu zählt auch diese Messinglampe. Reichhardt beschrieb 1898 die Lampe als „best gelungenes Stück der Messinggießer“. Die Lampe wurde beim Pana Fest in Chittur, Nord-Cochin, während des Rituals zur Verehrung der Göttin Bhagavati verwendet.
„Beim Pana Fest in Chittur, Nord-Cochin,“ so schreibt er, „zeichnet man mit Reismehl ein Blumengemälde auf den Erdboden im Hofe unter einem Bambusdache. Darauf stellt man eine Metalllampe, davor einen Schemel, auf den Schemel einen Topf mit Wasser, in dem eine Lotosblüte ist. Über den Topf deckt man ein Tuch. Man glaubt, dass darin die Göttin Bhagavati ist.“ Bhagavati, auch Lakshmi, sei die Göttin des Glücks.
Reichhardt, der 1873 in Erfurt geboren wurde, gehörte zu den letzten Leipziger Missionaren, die vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Südindien tätig waren.
Carola Krebs