Hersteller:in uns nicht bekannt
Koranständer
Asien, Iran, Isfahan
Vor 1901
Holz, bemalt
Walter Philipp Schulz (Privatgelehrter, Autor)
Schenkung an das Museum durch Schulz 1901
WAs 471
Das Lesefaltpult Rehal, in Deutschland oft als Koranständer bezeichnet, dient der respektvollen Präsentation der heiligen Schrift des Islam, dem Koran, da dieser zum Beispiel nicht auf den Boden gelegt werden darf. Auch in der Ostkriche, im Hinduismus oder Sikhismus werden solche Lesefaltpulte genutzt. Die Pulte sind faltbar, damit platztsparend und leicht zu transportieren. Das arabische Wort Rehal leitet sich vom Begriff Kamelsattel aufgrund der Ähnlichkeit ab.
Über das Leben des 1864 in Leipzig geborenen Privatgelehrten, Autors und Sammlers Philipp Walter Schulz ist wenig bekannt. 1897 reiste er für zwei Jahre nach Persien, dem heutigen Iran. Auf seiner Reise legte er umfangreiche Sammlungen zu verschiedenen Themen an, insbesondere aber zu islamischen Miniaturen, für die er in Europa später als Experte galt. 1900 wurden Teile der Sammlung im Kunstgewerbemuseum Leipzig, dem heutigen GRASSI Museum für Angewandte Kunst, gezeigt. Einen Teil seiner Sammlung vermachte er 1901 dem GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig. Mit beiden Museen war er in besonderer Weise verbunden. Überliefert ist, dass er seine Sammlungen durch Erwerb und Kauf anlegte.
Kevin Breß