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MAf 8157

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Hersteller:in uns nicht bekannt
Schnupfhorn mit Verschluss
Afrika, Tansania, Kilimanjaro
Vor 1887
Horn, Kupfer, Leder, Baumwolle, Glas, bespannt, umwickelt, gefädelt
Hans Meyer eignete sich das Schnupfhorn während seiner 1. Afrika-Expedition zwischen 1886 und 1887 an
Schenkung an das Museum durch Meyer 1888
MAf 8157


Schon vor der deutschen Kolonialzeit wurde Tabak am Kilimanjaro in kleinen Mengen angebaut. Auch heute ist dies dort noch üblich. Vermutlich war die Pflanze über portugiesische Seefahrer vom amerikanischen Kontinent nach Ostafrika gelangt und hatte sich durch arabische Händler über die Karawanenroute bis an den Kilimanjaro verbreitet. Der Tabak wurde geraucht, geschnupft oder gekaut. Schnupftabak wurde häufig in einem verschlossenen, oft mit Glasperlen verzierten Kuhhorn wie diesem an einer Kette um den Hals getragen. Ähnliche Behälter konnten auch für Schießpulver oder Pfeilgift benutzt werden.

Dieser Tabakbehälter gelangte durch Hans Meyer ins Museum. Er schenkte diesem und weiteren Museen etliche Gegenstände der Wachagga aber auch mehrere Ancestral Remains, d.h. Gebeine von Menschen. Die genauen Umstände der Aneignung des Tabakbehälters, die während einer seiner ersten Reise zwischen 1886 und 1887 an den Kilimanjaro erfolgte, sind dem Museum bis heute nicht bekannt.

Meyer unternahm mehrere sog. „Forschungsreisen“ ins Kilimanjaro-Gebiet, vor allem getrieben vom Wunsch, den Gipfel zu besteigen, was ihm schließlich 1889 mit Hilfe von Yohani Lauwo gelang. Meyer war bei seinen Unternehmungen auf die Unterstützung des Herrschers von Marangu, Mangi Mareale, angewiesen. Mareale galt als Verbündeter der deutschen Kolonialisten und nutzte diese Beziehung zur Ausweitung seines Herrschaftsbereichs.

Konradin Kunze

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