Hersteller:in uns nicht bekannt
Tiki
Ozeanien, Aotearoa Neuseeland
Vor 1902
Nephrit, Muschel, geschliffen
Firma J. F. G. Umlauff (Ethnografikahandel)
Schenkung an das Museum durch Meyer 1902
Po 1397
Der Tiki ist ein Amulett, das in Aotearoa Neuseeland von den Māori als Glücksbringer um den Hals getragen wird. Tikis bestehen aus Knochen oder Nephrit (Jade) und werden in verschiedenen Größen gefertigt. Die Augen sind aus Paua-Perlmutt und mit Kauriharz aufgeklebt.
Ein Tiki kann Wünsche erfüllen, den Wunsch nach Kindern begünstigen oder einem Krieger besondere Tapferkeit verleihen. Aus Nephrit gefertigt ist er Abzeichen für Status und Prestige. Dargestellt ist hier ein Embryo, der Symbol für die vielen positiven Möglichkeiten ist, die ein noch ungeborener Mensch in sich tragen kann. Dieser Tiki ist ein sehr kostbares Stück, welches in in Aotearoa Neuseeland im Besitz mehrerer Generationen war.
Hans Meyer war während des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts einer der wichtigsten Förderer des Leipziger Völkerkundemuseums. Er überließ dem Museum nicht nur einen Großteil der auf seinen Forschungsreisen erworbenen Ethnographica, sondern vermittelte und finanzierte auch immer wieder wichtige Ankäufe von Kunsthändler:innen oder Privatsammler:innen.
Dazu gehörte auch die Schenkung Meyers dieses Tikis im Jahre 1902, den er zuvor von der Naturalienhandlung J. F. G. Umlauff kaufte. Unter welchen Umständen das Handelshaus in den Besitz des Stückes gekommen war, ist dem Museum bis heute nicht bekannt und muss Gegenstand weiterer Forschungen sein.
Birgit Scheps-Bretschneider