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Brief von König Gustav Adolf von Schweden an den sächsischen Kurfürsten, Angebot zum Bündnisschluss, um die von kaiserlichen Truppen belagerte Stadt Magdeburg zu entsetzen

Feldlager bei Spandau, den 6. Mai 1631, zwei Wochen vor der Brandschatzung der Stadt

Gelesen von Torsten Ranft

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Wir möchten euer Liebden nicht vorenthalten, dass wir nunmehr mit unserer Armee hier angefangen haben, die bedrängte Stadt Magdeburg im Namen des Allerhöchsten zu entsetzen. Wir bezeugen mit Gott, dass wir dieses Werk zu keinem anderen Zweck als zu der göttlichen Ehre, zur Rettung der bedrängten evangelischen Kirche und unserer unschuldig bedrängten Freunde beginnen. Nun könnte ein solches Werk nicht besser geschehen, als wenn euer Liebden und wir uns eilig annähern, damit man sich im Notfall schleunigst zu Hilfe kommen kann.

Dann könnten wir uns etwa zur allgemeinen Rettung der evangelischen Kirche und zur Erhaltung unserer Staaten in eine nähere Allianz einlassen. Wir ersuchen euer Liebden hiermit freundlich, sie wolle uns hierauf nicht nur ihre Meinung baldmöglichst eröffnen, sondern sich auch in der Tat so erweisen, wie es die höchste Not der evangelischen Kirche und der ihr angehörigen Fürsten und Stände erfordert.

Quelle: HStA Dresden, 10024 Geheimer Rat, Loc. 9231/4

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