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Brief der Kurfürstin Magdalena Sibylla von Sachsen an ihren Gemahl. Sorge um die zivilen Opfer einer Feuersbrunst in Bautzen

Dresden, den 25. April 1634

Gelesen von Iris Pickhard

02:05

Durchláuchtigster hochgeborener Kurfürst, freundlicher herzvielgeliebter Herr und Gemahl!

Vernehme gern, dass Euer Liebden, Gott sei Lob, Bautzen wiederbekommen haben. Jedoch der Schaden und das große Unglück wegen der gefährlichen Feuersbrunst ist hoch zu beklagen, auch dass die schöne Stadt in Feuer und Rauch so elendiglich verderben musste und also ganz in die Asche gelegt wurde, und so viele ehrliche Leute – edel und unedel – und viele kleine Kinder ihre Leben so elend neben ihrem Gut und Häusern dalassen müssen. Ach Gott, straf alle diejenigen, die es getan haben. Gott gebe Euer Liebden weiter viel Glück und Sieg, dass Euer Liebden nicht allein diesen Ort, sondern auch Görlitz, Zittau und all die ganze Nieder- und Oberlausitz neben Schlesien und alles jenes, was Ihr begehrt, mit Glück und gutem Beistand einnehmen und behalten mögt. Bitt Euer Liebden nochmals durch Gott, Sie nehmen sich in gute Acht, dass Ihr nicht wollt in Gefahr kommen, denn an Euch ist der ganzen Welt mächtig gelegen.

Ich und unsere Kinder sind alle, Gott sei Lob, wohlauf. Den Gruß an die beiden kleinen Männerchen sowie an Magdalena Sibillchen habe ich ausgerichtet, sie bedanken sich gehorsam und kindlich.

Befehl Euch in Gottes Schutz, Herzen und Gewogenheit. Ich leb und sterb Magdalena Sibylla

Quelle: HStA Dresden, 10024 Geheimer Rat, Loc. 8559/1, fol. 64–66

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