Brief der vierjährigen Christina an ihren Vater, König Gustaf Adolf von Schweden, der 1630 mit seinen Truppen auf Usedom gelandet war
Stockholm, 1630
Gnädigster, herzvielgeliebter Herr Vater.
Eurer königlichen Majestät sei mein gehorsam kindlicher Dienst mit Wünschen von Gott dem Allmächtigen, viel gesunder Zeit, mich als dero getreu Tochter zu Trost. Bitte, eure königliche Majestät wollen bald wiederkommen und mir auch was Hübsches schicken. Ich bin Gott lob gesund und befleissige mich im Beten. Will allzeit wacker lernen und verbleibe eurer königlichen Majestät gehorsame Tochter
Christina, Prinzessin von Schweden
Brief von Königin Christina an Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken, als sie im Sommer 1648 von der Eroberung der Prager Kleinseite durch die schwedische Armee erfuhr
Ich bitte Euch, denkt daran, die Büchersammlungen und Raritäten, die sich in Prag befnden, für mich zu besorgen und hierher zu senden. Diese Sachen sind, wie Ihr wisst, das einzige, was mir wirklich wichtig ist.
Brief von Königin Christina an Paolo Giordano II., Herzog von Bracciano
22. Mai 1652
Ich werde Ihnen Kopien einiger italienischer Gemälde schicken, die in meinen Besitz gelangten, als ich das Glück hatte, Prag zu erobern. Genaugenommen ist die gesamte Prager Galerie jetzt hier.
Es sind wirklich eine Menge Bilder, doch von den Italienern sind nur 30 oder 40 Originale. Die anderen zähle ich nicht. Es sind auch ein paar Bilder von Albrecht Dürer und anderen deutschen Meistern dabei, deren Namen ich nicht kenne. Jeder schätzt sie hier sehr – das heißt, jeder, außer mir. Ich schwöre Ihnen, ich würde sie alle gegen einige Raphaels eintauschen, und selbst das hieße, ihnen zu viel Ehre erweisen.