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Das Albertinum, so Museumsdirektorin Hilke Wagner, „wurde zwischen 1559 und 1563 als Zeughaus gebaut und erfüllte demnach militärische Zwecke. Es wurde später im 17. Jahrhundert unter August dem Starken und im 18. Jahrhundert unter Friedrich August II. erweitert und umgebaut.

Ende des 19. Jahrhunderts erhielt das Haus zu Ehren von König Albert seinem Namen: Albertinum. In dieser Zeit wurden im Haus die Antiken- und die Abguss-Sammlung unter Direktor Georg Treu zur Skulpturensammlung vereinigt.

Georg Treu war eigentlich Archäologe, war aber jemand, der sich sehr für zeitgenössische Kunst interessierte und hat sich eingesetzt für den Ankauf z.B. von Auguste Rodin. Er hat es getan gegen die Widerstände der Stadt, es gab einen sogenannten Bildhauerstreit von lokalen Künstlern, die sich darüber echauffierten, wie man gerade einen französischen zeitgenössischen Künstler ankaufen könne. Heute verdanken wir der mutigen Ankaufspolitik von Georg Treu, dass wir eine der größten Rodin Sammlungen außerhalb Frankreichs besitzen.

Das Haus wurde 1945 infolge der Bombardierung von Dresden stark beschädigt; das Haupttreppenhaus und der Lichthof waren komplett ausgebrannt. Unsere Bestände wurden nach Moskau gebracht und kamen erst 1958 zurück.

1959 wird die Gemäldegalerie Neue Meister – das heißt die Bestände ab 1800 – aus der Gemäldegalerie Alte Meister herausgelöst und mit einer eigenen Direktion ausgestattet.

In Ermangelung anderer Ausstellungsflächen werden ab 1959 die Bestände der Skulpturensammlung, der Porzellansammlung, des Kupferstich-Kabinettes, der Neuen Meister, aber auch des Grünen Gewölbes, des Münzkabinetts und der Rüstkammer im Albertinum gezeigt.

Nach der Rekonstruktion des Zweiten Obergeschosses findet ab 1965 die ständige Ausstellung der Gemäldegalerie Neue Meister hier ihren Platz.

Alle fünf Jahre finden im Albertinum zudem die Kunstausstellungen der DDR statt – legendäre Ausstellungen, die man heute auch als „Documenta des Ostens“ bezeichnet.

2002 kam das Elbe-Hochwasser – und wir sind hier direkt an der Elbe gelegen –, überflutete Depots im Untergeschoss. Das Grüne Gewölbe zog wenig später aus, ebenso das Münzkabinett und ging ins Residenzschloss.

2005 wurde das Gerhard Richter Archiv im Albertinum gegründet. Und ihm verdanken wir, dass wir dauerhaft zwei Räume von Gerhard Richter in unserem Haus beherbergen.

2006-2010 erfolgten Umbau und Sanierung durch das Berliner Büro Staab Architekten. Der Clou dabei war natürlich die Überdachung des Lichthofes, die uns heute dieses wundervolle Forum ermöglicht.

2014 wurde die Verantwortung für die Sammlung der Galerie Neue Meister und der Skulpturensammlung ab 1800 erstmals unter eine Direktion gestellt – das war genau der Moment meines Dienstantrittes – um so den übergreifenden integrativen Ansatz des Museums der Moderne zu verstärken.“

Zusammen mit der benachbarten Hochschule für Bildende Künste und dem Ausstellungsgebäude Lipsius-Bau auf der anderen Seite des Georg-Treu-Platzes bildet das Albertinum ein gewichtiges Zentrum auch für zeitgenössische Kunst.

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