Die Tour beginnt mit der kleinen, schwarzfigurigen Amphora in der Einzelvitrine auf der Theseus den Minotaurus besiegt. Interessant ist das Gefäß nicht nur wegen seiner Darstellung, sondern auch weil es einen berühmten Vorbesitzer hat. Der Dresdner Hofmaler Anton Raphael Mengs hatte sich 1751 in Rom niedergelassen und dort neben seiner umfangreichen Abgusssammlung, auch einen umfassenden Bestand antiker Vasen zusammengetragen.
Einen Teil seiner Gipsabgüsse wie auch einige seiner Pastelle können Sie im weiteren Rundgang durch diese Galerie entdecken.
Mengs‘ Freund, der berühmte Archäologe Johann Joachim Winckelmann (1717-1768), hatte die hier gezeigte Amphora in seiner Schrift Monumenti antichi inediti 1767 veröffentlicht und als Beispiel für Theseus-Darstellungen angeführt. Sie sehen die Abbildung unten. Ebenfalls 1767 erschien das Vasenbild auch im dritten Band der Prachtpublikation der Vasensammlung von Sir William Hamilton (1730-1803). Der britische Diplomat und Vulkanologe Hamilton hatte während seiner Jahre in Neapel wie kein Zweiter antike Vasen aus der unmittelbaren Umgebung zusammengetragen und eine außerordentliche Sammlung angelegt, die er später nach London verkaufte. Mit der Veröffentlichung seiner Sammlung beauftragte er den selbst ernannten Baron d’Hancarville (1719-1805). Heute wären beide sicher erfolgreiche Influencer, denn das vierbändige Werk (1776-1776) löste in ganz Europa ein umfassendes Vasen-Sammel-Fieber aus und inspirierte Keramik-Manufakturen wie Wedgewood in England oder Giustinani in Neapel zu Produkten im „etrurischen Stil“. Die untenstehende Abbildung unseres Vasenbildes offenbart, worin die Faszination für diesen Hype lag.
Weiteres dazu erfahren Sie, wenn Sie um die Scherwand herumgehen und auf die rechte Seite der Wand mit den vielen verschiedenen Gefäßen treten.
- Material & Technik
- Gebrannter Ton, bemalt
- Museum
- Skulpturensammlung
- Datierung
- Attisch, um 500 v. Chr., Punkt-Band-Klasse, Bompas-Gruppe
- Inventarnummer
- Dr. 233